Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 339

1877 - Oldenburg : Stalling
339 Erleichterung im Postverkehr, durch Handels- und Schifffahrts-Vertrge, durch Erweiterung des deutschen Zollvereins. Oest-reich wnschte, um Preußen entgegenzuarbeiten und seinen eigenen Einflu auf Deutschland zu erweitern, die Aufnahme in den Zollverein; Preußen indessen, von den sddeutschen Regierungen angefeindet, aber von den Gewerbtreibenden untersttzt, wute es siegreich durchzusetzen, da sich Oestreich mit dem Abschlu eines Handelsvertrags begngen mute (19. Februar 1853). Da sich im dnischen Kriege die Notwendigkeit einer Flotte dringend herausgestellt hatte, so war die Grndung einer preuischen Kriegsflotte eine beson-dere Frsorge des Knigs. Sie hob sich in rascher Entwicke-lung noch besonders durch Erwerbung des Gebiets am Jade-busen an der Nordsee, wo ein Kriegshafen angelegt ward (1853). Die warme Theilnahme und reiche Pflege, deren sich Kunst und Wissenschaft erfreuten, bildeten eine glnzende Lichtseite in der Regierung Friedrich Wilhelms. Berlin und Dsseldorf wurden die Sitze berhmter Malerschulen. Unter den Werken der Kunst, die er ins Leben rief, verdient das Denkmal Friedrichs des Groen besondere Erwhnung namentlich war sein Kunstsinn auf Erhaltung und Wieder-Herstellung historischer Denkmler gerichtet, wovon die alte preuische Herrenburg zu Marienburg und der Klner Dom rhmliche Zeugnisse ablegen. Auch die Wissenschaft war in Preußen wrdig vertreten. Hier lehrten die Gebrder Jacob und Wilhelm Grimm, Bopp, Pott, als die Begrnder der vergleichenden Sprachforschung; Bckh, Lobeck, Welcker, Ritschl als Vertreter der classischen Philologie; Lachmann als Kritiker auf dem Gebiete der classischen und altdeutschen Philologie: Lepsius, der Aeghptologe; Karl Ritter, der Vater der ver-gleichenden Erdbeschreibung; als ebenbrtige Genossen Ranke's und Raumer's die Historiker Dropsen, Mommsen, Giesebrecht, Duncker, Dahlmann, Leo; vor Allen glnzt der Name Alex-anders von Humboldt, des Nestors der Naturwissenschaften (t 6. Mai 1859 zu Berlin). Der groe Widerspruch, der seit 1848 zwischen den Zeitereignissen und den Grundstzen des Knigs eingetreten war, hatte dessen Heiterkeit und Frohsinn geschwcht. Im October 22*

2. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 183

1873 - Oldenburg : Stalling
183 Xxiii. Perikles. Perikles war der Sohn jenes Tanthippos, der in der Schlacht bei Mvkale die Athener zum Siege gegen die Perser führte. Einst träumte Agariste, die Gemahlin des Tanthip- Pos, sie bringe einen Löwen zur Welt, und nach wenigen Tagen gebar sie den Perikles, der bei sonst untadeliger Körperbildung sich durch die ungewöhnliche Länge seines Kopfes auszeichnete. Daher stellten ihn in der Folge die Künstler in ihren Bildnissen mit einem Helme bekleidet dar, die Attischen Dichter aber nannten ihn den Meerzwiebelkopf. Unter seinen Lehrern war er am meisten dem Philosophen Anara guxas ergeben, den er auch späterhin als Freund ',u> "L verehrte und in seinem Hause behielt. Als jedoch Perikles ^ •• ,, einst von Staatsgeschäften überhäuft, den greisen Anaxagoras vernachlässigte, beschloß dieser, aus Gram über die Zurück- setzung, sich durch Hunger zu tödten. Kaum hatte dies Pe- rikles gehört, als er zu dem Philosophen eilte, und ihn in- ständig bat, sein Vorhaben aufzugeben und den Staat nicht eines so trefflichen Nathgebers zu berauben. Da enthüllte Anaragoras sein Gesicht und sagte: ,,O Perikles, wer eine Leuchte braucht, gießt Oel darauf." Der Umgang mit diesen: Manne, und seine Unterhaltung von den erhabensten Er- scheinungen der Natur hatte auf Perikles den bedeutendsten Einfluß: durch ihn eignete er sich jenen Ehrfurcht gebietenden Sinn und jene Erhabenheit der Sprache an, die ihren Ein- druck auf die Zuhörer nie verfehlte. Auf seinem Antlitze ruhte ein feierlicher Ernst, der sich nie zum Lachen hinreißen ließ; sein Gang war langsam und gemessen, auf der Redner- bühne verrieth er nicht wie spätere Redner pflegten, durch heftiges Hin- und Herwerfen des Mantels irgend eine Leiden- schaft. Gegen Beleidiger zeigte er sich sanft und versöhnlich. Einst hörte er einen ganzen Tag lang auf dem Markte die Schmähungen eines gemeinen Bürgers mit schweigender Ge- duld an, und als ihn dieser bei einbrechender Nacht mit seinen Lästerungen sogar bis nach Hause verfolgte, befahl Perikles einem Diener, eine Fackel zu nehmen und den Beleidiger nach Hause zu geleiten.

3. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. V

1873 - Oldenburg : Stalling
Gorwort zur ersten Auflage. Der historische Unterricht in den unteren Klassen der Gymnasien wird jetzt fast allgemein in biographischer Form ertheilt. Zu diesem Zwecke dürfte dem Schüler ein Lesebuch nicht unwillkommen sein, das, in einem einfachen und dem Knaben verständlichen Style geschrieben und zwischen der Aus- führlichkeit größerer Werke und der compendiösen Darstellung eines Leitfadens die Mitte haltend, geeignet wäre, ihn in sei- nen Präparationen zu unterstützen oder als Nachlese über das in der Schule Gehörte zu dienen. Es soll daher dieses Büchlein keineswegs den mündlichen Vortrag des Lehrers überflüssig machen, sondern denselben im Gedächtniß des Schülers befestigen. Ueberall habe ich.mich bestrebt, die Ereignisse den Per- sonen unterzuordnen und'letztere als Träger der ersteren her- vortreten zu lassen. So oft es die individuelle Beschaffenheit des Stoffes und der Quellenschriftsteller gestattete, habe ich die eigenen Worte der letzteren gegeben, was namentlich bei den aus Pausanias (nach der Uebersetzung von Siebelis, Stuttgart 1829) und aus Herodotos (nach der Uebersetzung von Lange, Breslau 1834) entliehenen Stücken der Fall ist. Von den Erzählungen aus der Geschichte des Trojanischen Krieges sind einige (Iii., 4—8) mehr oder weniger wörtlich aus Schwab's Sagen Troja's (Stuttgart 1846), die auch im prosaischen Gewände, die Poesie nicht verkennen lassen, entnommen, was hoffentlich nicht als Plagiat angesehen wer- den wird. Bei den ältesten sagenhaften Geschichten von denen jedoch die Oedipussage hier ausgeschlossen worden ist, habe ich mich bemüht, die poetische Färbung, in welcher sie er- scheinen, zu bewahren, und deshalb an mehreren Stellen die den Alten so bedeutungsvollen Orakelsprüche in metrischer Form eingerückt. Was die Masse des geschichtlichen Stoffes anbetrifft, so sind die Erzählungen aus den früheren Zeiten bis zu den Perserkriegen einschließlich ausführlicher behandelt, als die aus den späteren, wo die politischen Verhältnisse Grie- chenlands anfangen schwieriger und verwickelter zu werden. — Von der Aufnahme dieses Büchleins wird es abhängen, ob ich auch die römische Geschichte in gleicher Weise bearbeite. Dr. Stacke.

4. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 212

1873 - Oldenburg : Stalling
212 zu knüpfen. Seine Lehren ertheilte er öffentlich, ohne sich dafür bezahlen zu lassen, und ging durch ein tadelloses und tugendhaftes Leben seinen Schülern mit dem würdigsten Bei- spiel voran in einer Zeit, wo in ganz Griechenland die größte Sittenverderbniß herrschte. Seine Schüler wußte er so für sich zu gewinnen, daß Antisthenes, der im Piräeus wohnte, täglich den eine halbe Meile weiten Weg in die Stadt ging, um Sokrates zu hören. Noch mehr that ein anderer seiner Schüler, Euklides aus Megara. Als die Athener im Pelo- ponnesischen Kriege den Megarensern bei Todesstrafe den Besuch ihrer Stadt verboten hatten, wagte es Euklides, in Frauenkleidern von Megara nach Athen zu reisen, einen Weg von vier Meilen, um nur einen Tag die Unterhaltung des Sokrates zu genießen. Doch wurden manche seiner Schüler, wie Alcibiades, Kritias und Theramenes, seinen Lehren untreu, ja, sie sind es gerade, die dem Athenischen Staate so ver- derblich wurden. Bis in sein siebenzigstes Jahr war Sokrates durch Lehre und Beispiele bemüht, seine Mitbürger zum Guten zu führen; dabei konnte es aber nicht fehlen, daß ihn Biele, denen die Strenge seiner Lehren und die Rücksichtslosigkeit seines Tadels mißfiel, beneideten und haßten. Doch erst nach dem Sturze der dreißig Tyrannen erhoben einige Athener eine öffentliche Anklage gegen ihn, indem sie ihn beschuldigten, daß er die Jugend verderbe und Verehrung neuer Götter einführe. Es war in Athen Sitte, daß sich die Angeklagten vor Gericht durch kunstvolle Reden vertheidigten und durch Bitten und Thränen das Mitleid der Richter zu erregen suchten. Sokrates verschmähte diese niedrigen Mittel; in seiner ein- fachen Vertheidigungsrede begnügte er sich, den Richtern ein Bild seines vergangenen Lebens darzustellen. Diese Verthei- digung fand bei seinen Richtern kein Gehör, und sie verur- theilten ihn zum Tode. Nach Athenischer Sitte mußte jeder Verurtheilte selbst angeben, welche Strafe er verdient zu haben glaubte. Auch Sokrates sollte sich jetzt selbst eine Strafe bestimmen, und er erklärte, er glaube verdient zu haben, daß er von dem Staate auf öffentliche Kosten ernährt werde, eine Ehre, welche den Siegern in den Olympischen Spielen erwiesen wurde. Durch diese Antwort erbitterte er seine Richter noch

5. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 228

1873 - Oldenburg : Stalling
228 für diesmal seinen Plan noch aufschieben. Dafür machte er in den folgenden Jahren Eroberungen aus der Halbinsel Chalcidike, unter denen die Wegnahme und Zerstörung der von den Athenern unterstützten Stadt Olynth (348) am wichtigsten ist. % - ':------------L / / Der Mann, welcher den Plan Philipp's, Griechenland zu unterwerfen, durchschaute und seine Mitbürger mit rast- loser Thätigkeit zum Kamps gegen den gefährlichen Feind aufforderte, war der Athener Demosthenes. Er war der Sohn eines Waffenschmiedes und trieb selbst noch dieses Ge- schäft durch Sclaven. Seinen Vater verlor er schon als siebenjähriger Knabe und mußte, da er wegen seiner Schwäche und Kränklichkeit an den Leibesübungen der übrigen Knaben keinen Theil nehmen konnte, von diesen manchen Spott er- tragen. Niemand ahnte damals in ihm den künftigen großen Redner, denn er besaß eine schwache Brust und stotterte, auch konnte er das R nicht aussprechen. Einst hörte er eine Rede des Redners Kallistratos und der Eindruck derselben aus ihn war so mächtig, daß er den Entschluß faßte, selbst die Kunst der Beredtsamkeit zu studiren. Er las mit dem größten Fleiße die Werke der Griechischen Schriftsteller, um sich ihre Darstellungs- und Ausdrucksweise anzueignen, und schrieb ein großes Werk, die Geschichte des Thukydides, achtmal ab. Auch hörte er den berühmten Weisen Plato und den Redner Jsäos. Zuerst ckrat er mit einer Anklage gegen seine Vor- münder auf, die ihm durch ihren Eigennutz sein Vermögen vermindert hatten. Er gewann den Prozeß, erhielt aber nur einen kleinen Theil seines Vermögens zurück. Jetzt wagte er es auch öffentlich vor dem Athenischen Volke aufzutreten, aber er ward ausgepfiffen und verlacht. Dasselbe Schicksal hatte er auch bei einem zweiten Versuche. Voll Verdruß und Mißmuth lief er nach Hause und beklagte sich bei seinem Freunde Satyros, einem Schauspieler, bitter über die Un- gerechtigkeit des Volkes, das so viele ungebildete Menschen gern höre und ihn, der allen Eifer auf die Beredtsamkeit ver- wandt habe, so schmählich behandele. „Du hast Recht," sagte Satyros, ,,doch will ich dem Uebel, welches die Ursache

6. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 233

1873 - Oldenburg : Stalling
233 das Persische Reich, doch war die Ausführung dieses Plans seinem größeren Sohne Vorbehalten. Als er zu Aegä in Macedonien die Hochzeit seiner Tochter feierte, ward er von einem Befehlshaber, Pausanias, der sich vom König beleidigt glaubte, aus Rache ermordet (336). Der Mörder ward er- griffen und getödtet. Philipp hatte vor seinem Tode das Orakel in Delphi über seinen Zug gegen die Perser befragt und die Antwort erhalten: „Siehe der Stier ist bekränzt, sein Ende da, nahe der Opfrer." Diesen Spruch bezog er auf die Perser; nun aber war er es selbst, der im 46sten Jahre seines Lebens durch Meuchelmord gefallen war. Xxxii. Alexander der Grope. (336 bis 323 v. Chr.) Alexander, Philipp's Sohn, wurde 356 vor Chr. in derselben Nacht geboren, in welcher der berühmte Dianen- tempel zu Ephesos, eines der Wunderwerke der alten Bau- kunst, von Herostratos, der sich durch diese Schandthat bei der Nachwelt bekannt machen wollte, in Brand gesteckt wurde. Die Ephesischen Priester hielten den Brand dieses Tempels für das Vorzeichen eines großen Unheils, welches Asien heim- suchen werde, verhüllten ihr Haupt und trauerten. Die Geburt Alexanders war für Philipp mit noch zwei glücklichen Ereignifsen verbunden: fern Feldherr Parmenio erfocht einen Sieg und sein Viergespann trug zu Olympia den Preis davon. Im Gefühl des Uebermaßes seines Glückes rief er aus: ,,Götter, sendet mir auch ein Unglück, denn zu viel des Glückes habt ihr mir verliehen!" Dem Alexander gab er den Aristoteles zum Lehrer, welcher die herrlichen Anlagen des Knaben entwickelte und ihn in allen Gegenständen Grie- chischer Bildung unterrichtete; vor Allem ffößte er ihm Liebe zu den Werken der Griechischen Dichter ein, und der Jüng- ling gewann die Gesänge des Homeros so lieb, daß er sie fast auswendig wußte und stets eine Abschrift derselben unter

7. Altertum - S. VI

1894 - Oldenburg : Stalling
Vi Schler an beide zu gewhnen. Wenn der Unterricht nicht benden Kaiser Augustus hinausreicht, so wird strebsamen Schlern diezge-schichte der folgenden Kaiser nicht unwillkommen sein. Mge das Bchlein in seiner jetzigen Form dieselbe gnstige Beurteilung finden, die ihm bei seinem ersten Erscheinen zu teil geworden ist! Erfurt, 1894. Dr. Stacke.

8. Altertum - S. 35

1894 - Oldenburg : Stalling
35 kommen des hchsten Glckes genieen. Kommt nun auch ein gutes Ende dazu, so ist ein solcher glckselig. Die Götter berhufen viele mit Wohl-thaten, um sie nachher desto tiefer zu strzen."" So sprach Solon. Weil er aber mir nicht zu Willen redete, entlie ich ihn und seitdem ging mir alles bel. Mein ltester Sohn ward stumm, mein zweiter wurde auf der Jagd gettet; Lnder, Völker und Schtze habe ich verloren und bin jetzt in deiner Gewalt. Nun weit du, warum ich den Namen Solon rief; mach jetzt mit mir, was dir gut scheint." Kyros, gerhrt und an den Wechsel des eigenen Glcks erinnert, schenkte dem Krsos das Leben und behielt ihn als Ratgeber bei sich. Als Krsos dem delphischen (Motte seine Ketten schickte und klagte, er habe ihn betrogen, erhielt er die Antwort; Nicht der Gott, sondern er selbst habe sich betrogen; denn das groe Reich, das er zerstrt habe, sei sein eigenes gewesen, und das Maul-tier sei Kyros, der von einem Perser und einer Mederin, wie jenes vom Esel und Pferd, abstamme. Nach der Eroberung Lydiens unterwarf Hrpagos das westliche Kleinasien und die Kolonieen der Griechen: Kyros selbst zog gegen Babylon, die Hauptstadt von Babylonien. Das altbavyl'onische Weich. Das Land zwischen Euphrat und Tigris, Mesopotamien, wird von diesen Flssen in hnlicher Weise, wie gypten vom Nil berschwemmt und trug 200300ftge Frucht. Hier lieen sich um 2000 v. Chr. die Chalder vom oberen Tigris nieder und bauten am Euphrat die Stadt Babel (Babylon). Der Bibel zufolge war Grnder des Reichs Nim rot), der war ein gewaltiger Jger vor dem Herrn und fing an ein gewaltiger Herr zu sein auf Erden." Zu den groen Bauten der Könige gehrten Tempel und Palste, Dmme, Teiche und Kanle, teils zur Bewsserung des Landes, teils zur Schiff-fahrt. Von den Babyloniern stammt das Ma-, Gewichts- und Mnz-wefen des Altertums; ihre Priester trieben Astronomie (Astrologie)*), berechneten Mondfinsternisse und kannten Sonnenuhren. Das Land, durch Handel, Reichtum und Bildung frh gehoben, versank in ppigkeit und Schwelgerei und mute sich den Assyriern unterwerfen. Aas assyrische Weich. Um 1250 v. Chr. wird Ninus als Grnder des assyrischen Reiches genannt. Er soll dasselbe durch Eroberungen im Osten bis zum Indus, im Westen bis zum Mittelmeer ausgedehnt und *) Astronomie, Sternkunde, Astrologie, Sterndeutern, die angebliche Kunst, aus der Stellung der Gestirne die Zukunft, besonders die Schicksale der Menschen vorauszusagen. 3*

9. Altertum - S. 59

1894 - Oldenburg : Stalling
59 Ausbung seiner Pflichten ging er allen mit dem wrdigsten Beispiel voran; besonders befleiigte er sich der krperlichen Abhrtung: er machte mehrere Feldzge mit und bewies Mut und Tapferkeit. In einem dieser Feldzge rettete er dem Alkibiades, in einem anderen dieser ihm. das Leben. Die Zanksucht seiner Gemahlin Fanthippe ertrug er mit groer Geduld. Nach dem Sturze der 30 Tyrannen ward er angeklagt, da er die Jugend verderbe und neue Götter einfhre. Fr schuldig erkannt, wurde er gefragt, was fr eine Strafe er sich selbst zuerkennen wurde, und antwortete, da er im Prytaneum (Stadthause) auf Staatskosten ge-speist werde, eine Ehre, welche den Siegern von Olympia und den um den Staat wohlverdienten Mnnern zu teil wurde. Diese Antwort er-regte den Zorn der Richter. Er ward zum Giftbecher verurteilt. Da aber damals gerade das heilige Schiff nach Delos abging, vor dessen Rckkehr kein Todesurteil vollzogen werden durfte, so lebte Skrates noch dreiig Tage im Gefngnis, wo sich seine tiefbetrbten Schiller noch tglich mit ihm unterhielten. Ach," rief einst einer schluchzend aus, da du so unschuldig sterben mut!" Nun," antwortete Skrates lchelnd, wnschest du denn, da ich schuldig strbe?" Ein anderer seiner Schler, Kriton, hatte ihm durch Bestechung des Kerkermeisters den Weg zur Flucht geffnet, aber Skrates vcrfchmhte den Vorschlag, weil es die Pflicht des Brgers sei, den Gesetzen des Staates in jedem Falle zu ge-horchen. Nach einem Gesprche mit den Seinen der die Unsterblichkeit der Seele leerte er den Giftbecher mit der heiteren Ruhe eines Weiseu (399). Kurz vor Eintritt des Todes sagte er: Opfert dem Asklepios (dem Gotte der Heilkunde) einen Hahn!" indem er dadurch andeutete, da, wie ein Kranker zur Genesung, so er von einem unvollkommenen zu einem hheren Leben bergehe. Skrates hat keine Schriften hinterlassen, wir kennen seine Lehren und Aussprche aus den Werken seiner Schler, namentlich des groen Philosophen jjuflt o und des berhmten Geschicht-schreibers .Yen opjjj u. 13. Sparta und Theben. Nach der Niederwerfung Athens hatte Sparta allenthalben in Griechenland das bergewicht; die Erschpfung der Staaten war allgemein. Die Spartaner mibrauchten ihre Macht dazu, in den demokratisch gesinnten Stdten Vgte (Harmosten) einzn-setzen, welche das Volk auf das hrteste drckten. Bald kehrte die Sehnsucht nach der Herrschaft der Athener zurck. Die Erbitterung

10. Altertum - S. 65

1894 - Oldenburg : Stalling
65 Krieg zu ziehen, statt gemietete Sldner dazu abzusenden, und aller Weichlichkeit und Trgheit zu entsagen. Aber seine Worte blieben meist ohne Erfolg. Auch fand er einen Gegner in dem edlen Phokion, der, an Griechenlands Rettung oerzweifelnd, den Frieden mit Macedonien gehalten wissen wollte, wie auch an dem feilen schines, einem anderen groen Redner, der, durch maeedonisches Gold bestochen, mit Philipp im heimlichen Ein-Verstndnis stand. Devwstkeues, Sohn eines Waffenschmieds, in seiner Jugend krnk-lief), litt an schwacher Brust, stotterte und konnte das R nicht aussprechen. Er hrte den Redner Kallistratos und entbrannte vor Begierde, ein Redner zu werden. Er studierte nun die griechischen Schriftsteller, beson-ders den Thuki)didcs, hrte deu Philosophen Plato und den Redner Iso s. In einer Anklage gegen seine ungerechten Vormnder siegte er; als er aber vor dem athenischen Volke auftrat, ward er ausgepfiffen. Sein Freund Styros, ein Schauspieler, wies ihn auf die Kunst des echten Vortrags und Mienenspiels hin. Um seine Stimme zu strken, suchte er das Tosen der Meereswellen zu berbieten. Er schor sich das Haar auf einer Seite, um 23 Monate jeden Ausgang unmglich zu machen, und bte sich in einem unterirdischen Gemach vor dem Spiegel im Mienen-spiel. Kieselsteine im Munde ging er laut sprechend steile Berge hinan, um deutlich und stark reden zu lernen. Der Ersolg war der glnzendste. Dcmvsthencs ist der berhmteste aller Redner. ^hkion, Sohn eines Lffelmachers (?), war von tief ernstem Wesen, so da ihn niemand je lachen oder weinen sah; abgehrtet, trug er sogar im hrtesten Winter keine Schuhe. Wegen seiner finsteren Miene verlacht, antwortete er: Meine Miene hat noch niemanden ein Leid zugefgt, aber das Gelchter dieser Umstehenden hat dem Staate schon viele Thrnen verursacht." Demosthenes frchtete ihn als Gegner. Das Beil meiner Reden ist da!" sagte er fter. Einst in einem Meinungsstreit rief De-msthenes: Die Athener werden dich tten, wenn sie rasend werden!" Und dich, wenn sie bei Verstnde sind!" antwortete Phokion. Demosthenes tuend nach Alexanders des Groen Tode von den Maeedoniern, die von Athen seine Auslieferung forderten, gentigt, nach der Insel Kalanria an der Nordkste von Argolis zu entfliehen, und nahm hier Gift (322 v. Chr.). Vier Jahre darauf mute Phokion den Giftbecher trinken (318 v. Chr.). Ein neuer heiliger Krieg, gegen die Stadt Amphissa in Lokris, ward beschlossen, und Philipp auf schines Rat zum Stacke. Hlfsbuch I. 3. Aufl. 5
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 8
11 1
12 2
13 0
14 9
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 1
35 0
36 0
37 7
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 16
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 3
10 0
11 0
12 0
13 3
14 3
15 1
16 0
17 10
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 7
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 7
32 0
33 0
34 0
35 3
36 0
37 0
38 1
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 5
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 7
53 0
54 0
55 2
56 0
57 0
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 2
69 0
70 0
71 6
72 0
73 0
74 1
75 2
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 3
88 2
89 0
90 1
91 0
92 8
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 2
2 147
3 16
4 24
5 33
6 12
7 70
8 17
9 70
10 47
11 0
12 42
13 10
14 0
15 105
16 58
17 51
18 23
19 62
20 5
21 34
22 130
23 33
24 14
25 1
26 69
27 133
28 3
29 32
30 62
31 12
32 2
33 322
34 21
35 53
36 0
37 137
38 6
39 86
40 54
41 17
42 12
43 41
44 22
45 17
46 40
47 7
48 45
49 75
50 67
51 34
52 10
53 7
54 196
55 57
56 36
57 8
58 36
59 534
60 24
61 51
62 100
63 56
64 45
65 132
66 0
67 142
68 15
69 0
70 0
71 67
72 29
73 250
74 20
75 70
76 26
77 36
78 3
79 56
80 34
81 335
82 15
83 0
84 13
85 81
86 3
87 20
88 73
89 16
90 6
91 52
92 0
93 11
94 0
95 2
96 1
97 29
98 74
99 16
100 195
101 0
102 92
103 87
104 2
105 14
106 15
107 4
108 17
109 3
110 23
111 12
112 101
113 6
114 19
115 35
116 72
117 16
118 28
119 7
120 69
121 288
122 6
123 33
124 31
125 11
126 17
127 28
128 45
129 78
130 0
131 140
132 34
133 8
134 8
135 0
136 112
137 4
138 7
139 1
140 159
141 74
142 33
143 241
144 16
145 84
146 108
147 11
148 95
149 5
150 41
151 43
152 119
153 1
154 9
155 110
156 236
157 26
158 45
159 1
160 2
161 32
162 93
163 133
164 3
165 42
166 163
167 23
168 8
169 76
170 16
171 74
172 5
173 97
174 11
175 111
176 54
177 233
178 24
179 81
180 13
181 96
182 136
183 121
184 63
185 3
186 18
187 14
188 3
189 29
190 180
191 28
192 66
193 6
194 37
195 6
196 112
197 78
198 59
199 9